Die Rettung der Dreisam

Das Kurzfilmprojekt Dreisamlibellen zeigt Kinder und Jugendliche beim Kampf um den geliebten Fluss

Planetenbälle, Erdrutsche, Moonwalks und Schauspiel sowie Besuche im Planetarium versprach die „Aktionswoche Erde“ im Rahmen des Projektes „Traumflug und Libellenschlag“, veranstaltet von Pakt, einem Verein von Freiburger Theater- und Kulturschaffenden. Für teilnehmenden Kinder und Jugendlichen ein großer Spaß, aber auch ein ernstes Projekt. Denn im Mittelpunkt der Aktionswoche im August standen die Dreharbeiten zum zweiten Teil des Kurzfilms Dreisamlibellen, der am 29. September dann auch auf großer Leinwand im Kommunalen Kino zu sehen war. Das Projekt ist dabei weit mehr als eine nette Beschäftigung für Kinder zur Sommerzeit. Er ist ein fantasievoller wie auch kreativer Kommentar zu Klimawandel und Spekulationsgier, Problemen, die wir heute nur allzu gut kennen.

Die Handlung entführt die ZuschauerInnen in die nahe Zukunft, in ein Freiburg im Jahr 2030. Alle Flüsse der Welt sind verseucht, nur die Dreisam bleibt frisch und rein. Ein Investor will sie zum Spekulationsobjekt machen, doch er mit Widerstand rechnen. Jugendliche stellen sich ihm trotzig entgegen. Deren Überlegung, durch eine gespielte Entführung Lösegeld für einen Eigenkauf der Dreisam zu bekommen, führt aber nur zu weiteren Problemen. Gibt es eine Dreisam für alle?

Dreisamlibellen nimmt sich großen Problemen leichtfüßig an. Über die flott erzählte Handlung wird man schnell Teil der Jugendtruppe, die sich einer habgierigen Wirtschaft und einer schweigenden Politik gegenübersieht. Neben nachdenklichen bis kritischen Kommentaren bleiben auch die Bilder in Erinnerung. In großen Choreografien bewegen sich die bunt gekleideten SchauspielerInnen durch die Natur rund um den Fluss, begleitet von Gitarrenspiel. Sofort sieht man, was die Natur ihnen wert ist und was die Natur sein kann, wenn sie nur sein darf. Und zu Schmunzeln gibt es auch einiges, etwa wenn die kleine Schwester der Protagonisten zur Tat schreitet und sich an den Kauf der Dreisam gegen Ende des Films auch erschreckend ist, denn von Wasser ist im Hitzesommer 2018 nichts mehr zu sehen. Ein klares Warnsignal, zu dem dieser kleine kritische Film sehr gut passt.

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